Psychotherapie
Psychotherapie
Psychotherapie kann bei folgenden Problemen sinnvoll sein:
- Ängsten, welche die Lebensqualität einschränken
- Belastenden Zwangsgedanken und Zwangshandlungen
- Burnout
- Depressionen
- Abhängigkeit von Essen, Medikamenten, Spielen, Alkohol, Drogen
- Psychosomatischen Erkrankungen: also Krankheiten, die mit ungelösten und belastenden psychischen Problemen zusammenhängen
- Funktionellen Störungen: das sind häufig wiederkehrende Beschwerden, die keine organische Ursache haben
- Belastenden Lebenssituationen und Lebenskrisen
- Problemen und Krisen in der Partnerschaft und in der Familie
- Posttraumatischen Belastungen
mehr zu Psychotherapie
Eine wichtige Voraussetzung für eine Psychotherapie ist der Wunsch, etwas verändern zu wollen und die grundsätzliche Bereitschaft, sich mit seinen Gefühlen und dem Erleben zu beschäftigen und sich dabei unterstützen zu lassen. Eine Psychotherapie ist auch hilfreich für Menschen, die sich selbst besser kennenlernen wollen, ihre persönliche Entwicklung fördern möchten um ihr Selbstwertgefühl und ihre Freude im Leben steigern zu können.
Im Psychotherapiegesetz wird Psychotherapie als umfassende Behandlung von psychosozialen oder psychosomatischen Leidenszuständen und Verhaltensstörungen definiert, mit dem Ziel, bestehende Symptome zu mildern oder zu beseitigen, gestörte Verhaltensweisen und Einstellungen zu ändern und die Reifung, Entwicklung und Gesundheit zu fördern (Psychotherapiegesetz 1990).
Link:
www.gesundheit.gv.at
www.psychotherapie.at
www.blp.at
Psyche
Das Wort stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet „Atem“ oder „Hauch“. Die Psyche ist die Wächterin über unser vitales Leben. Sie schafft uns einen Zugang zu dem, wie wir etwas erleben, durch eine stetige Bewertung wie etwas für uns ist. Ob schön, angenehm, erfreulich, behaglich, wohltunend … oder aber unangenehm, ängstigend, traurig, überwältigend, nicht auszuhalten
mehr zu Psyche
Werden Gefühle als zu bedrohlich oder gar überwältigend erlebt, entwickelt die Psyche Bewältigungs -bzw. Schutzreaktionen um die Situation einigermaßen unbeschadet zu überstehen. Solche Bewältigungsreaktionen können sein: fliehen, kämpfen, verleugnen, unterdrücken, verdrängen, abspalten.
Was aber aus dem Bewusstsein ausgeblendet und abgespalten werden muss, entwickelt seine Eigendynamik, die sog. Psychodynamik. Diese wiederum macht sich durch psychisches Leiden und psychosomatische Beschwerden bemerkbar.
„…was kränkt macht krank“, schrieb Erwin Ringel, (Psychiater 1921 – 1994) vor mehr als dreißig Jahren in seinem Buch „Die österreichische Seele“.
Existenzanalyse
Die Existenzanalyse ist ein Psychotherapieverfahren, das sich mit den Bedingungen für ein erfülltes und sinnvolles Leben auseinandersetzt. Sie wurde in den 1930iger Jahren von dem Wiener Arzt und Neurologen Viktor E. Frankl (1905-1997) gegründet. Das Ziel ist es, dem Menschen zu einem authentischen, eigenverantwortlichen Umgang mit sich und seiner Welt zu verhelfen.
mehr zu Existenzanalyse
„Unserer Leben erfüllen wir mit Sinn, den Sinn unseres Lebens erfüllen wir, indem wir Werte verwirklichen“ (V. Frankl). Das Leben selbst stellt den größten Wert dar, von Anfang an! Alfried Längle (1992) hat dazu vier Grundbedingungen menschlichen Seins als Grundmotivationen, herausgearbeitet.
Grundmotivationen
Vier Grundbedingungen sind die Voraussetzung für ein sinnerfülltes Leben, da sie die tiefste Motivation des Menschen darstellen. Alfried Längle (Wien) hat sie als Grundmotivationen in die Existenzanalyse eingeführt. Diese lassen sich als vier Grundfragen zusammenfassen.
Diese vier Grundfragen lauten:
- Ich bin – kann ich sein? DASEIN – Können
- Ich leben – mag ich leben? WERTSEIN – Mögen
- Ich bin ich – darf ich so sein? SELBSTSEIN – Dürfen
- Ich bin da – wofür ist es gut? SINVOLLES – Wollen
In der Art, wie der Mensch auf diese Fragen eingehen und sie für sich beantworten kann, entsteht ein Grundgefühl für sich selbst und ein Grundvertrauen für das eigene Leben. Denn diese vier Grundmotivationen stehen hinter allen Beweggründen, menschlichen Seins und Handelns.
Das Leben wird als gut, schön, sinnvoll erlebt, wenn ein bedingungsloses “Ja“ zu sich selbst auf allen vier Motivationsebenen möglich ist. … ich bin und dass ich bin und wie ich bin, so ist es gut … Mit diesem Grundgefühl für sich selbst und dem eigenen Leben können Entscheidungen autonom getroffen und Beziehungen authentisch gelebt werden. Defizite auf einer oder mehreren Ebenen der Grundmotivationen wirken sich negativ auf das Lebensgefühl und die Lebensgestaltung aus. Man fühlt sich schnell überfordert, ist lustlos, niedergeschlagen und erschöpft. Entscheidungen können nicht autonom getroffen werden; Lösungen für Beziehungsprobleme und berufliche Schwierigkeiten sind oft schwierig und erschweren das Leben.
Buchempfehlung:
Viktor E. Franko (1982): …trotzdem Ja zum Leben sagen. EinPsychologe erlebt das Konzentrationslager. dtv SachbuchLink:
http://www.existenzanalyse.org
Trauma
Im Trauma wird der Mensch mit etwas konfrontiert, das Fassungslosigkeit und Entsetzen auslöst; etwas das er nicht für möglich gehalten hat ist ihm zugestoßen bzw. von anderen zugefügt worden. Das Fassungslose und Entsetzliche ist, dass „es das gibt“.
Diese nicht aushaltbare Realität veranlasst die Psyche zu einer automatischen Bewältigungsreaktion. Sie blendet das Geschehene aus dem Bewusstsein aus. D.h. die traumatische Lebenserfahrung und die damit verbundenen Gefühle werden abgespalten und aus der Erinnerung verbannt. Auf der unbewussten Ebene wirken sie aber nach wie vor weiter.
mehr zu Trauma
Traumata sind oft die Ursache psychischer Störungen und körperlicher Symptomen, die sich trotz unterschiedlichster Behandlungen nicht wirklich nachhaltig verbessern oder beseitigen lassen. Ratlosigkeit und Gefühle der Verzweiflung machen sich breit, da die vorhandenen Leidenszustände oft nicht der aktuellen Lebenssituation zugeordnet werden können. „… man hat doch alles … es geht einem gut … man müsste zufrieden sein ….“ Die wesentliche Frage ist aber, welches Trauma steht hinter dem Symptom. Was bringt die Psyche über den Körper zum Ausdruck?
Nur wenn die Wahrheit ans Licht sprich ins Bewusstsein kommen kann und die eigene Realität ihren Platz im Leben bekommt, kann ein Traum integriert werden und die Symptome und Beschwerden werden sich verbessern.
Identitätsorientierte Psychotraumatheorie (IoPT)
Prof. Franz Ruppert (München) hat auf der Basis der Psychotraumatologie, das ist die Lehre von den Traumata, die in den letzten Jahren einen enormen Wissenszuwachs erfahren hat, Schritt für Schritt die „Identitästorientierte Psychotraumatheorie – und Terapie“ entwickelt.
mehr zu Identitätsorientierte Psychotraumatheorie - und Therapie (IoPT)
Jeder von uns hat viele Identitäten. Eine nationale Identität, eine ideologische Identität, eine biographische Identität, eine kulturelle Identität, eine Gesundheitsidentität, eine Konsumidentität, eine digitale Identität, …
Identität ist die Summe all’ dessen, was zu einem gehört. Was man erlebt, erfahren, entwickelt, sich angeeignet, gelernt hat. Alle Lebenserfahrungen, die man von Anbeginn seines Lebens macht und die Art, wie man darauf reagiert und damit umgeht. Das alles gehört zur Person, macht sie aus. Der absolute Kern der Identität ist das ICH.
Die IoPT geht der Frage nach, wer bin Ich und was will Ich?
Wer bin ich mit meiner Traumaidentität? Meist ist es nicht ein Einzeltrauma das man erlebt, sondern es ist ein Leben unter dem Vorzeichen von überleben; eine Traumatrias: nicht gewollt – nicht geliebt – nicht geschützt.
Mit Hilfe der IoPT kann man sich mit seiner Traumabiographie auseinandersetzen und Klarheit erlange, was auch noch zu einem gehört, das man bis dato aus dem Bewusstsein verdrängt hat.
Buchempfehlungen:
Franz Ruppert(2012) : Trauma, Angst & Liebe. Unterwegs zu gesunder Eigenständigkeit. Wie Aufstellungen dabei helfen können. Verlag: Kösel
Franz Ruppert(2014) : Frühes Trauma. Schwangerschaft, Geburt und erste Lebensjahre. Verlag: Klett Cotta
Franz Ruppert(2017) : Mein Körper Mein Trauma Mein Ich. Anliegen aufstellen – aus der Traumabiografie aussteigen. Verlag: Kösel
Franz Ruppert(2018) : Wer bin Ich in einer traumatisierten Gesellschaft? Verlag: Klett Cotta
Franz Ruppert (2019): Liebe Lust & Trauma. Auf dem Weg zur gesunden sexuellen Identität. Verlag: Kösel
Franz Ruppert (2021): Ich will leben, lieben & geliebt werden. Ein Plädoyer für wahre Lebensfreude und menschliche Verbundenheit in Freiheit. Verlag: tredition
http://www.franz-ruppert.de
Selbstbegegnung mit Hilfe der Anliegenmethode
Die Anliegenmethode ist ein Weg um einen Zugang zu seinem Inneren zu bekommen.
mehr zur Anliegenmethode
Und so funktioniert es:
Man formuliert seinen Anliegensatz. Danach werden drei einzelne Wörter aus dem Anliegensatzes auf ein Post-it geschrieben und an drei Stellvertreter in der Gruppe verteilt. Diese gehen mit dem Wort in Resonanz und teilen mit wenn sie gefragt werden, welche Gefühle, Fantasien, Gedanken auftauchen. So kann man Wort für Wort seine emotionale Tiefe ausloten, traumatisierte Anteile kennen lernen, integrieren und seinem gesunden ICH begegnen.